Zuckerersatz bei Sodbrennen

Viele Menschen leiden unter saurem Rückfluss, auch Sodbrennen genannt. Obwohl sich die tatsächliche Ursache dafür nur schwer feststellen lässt, hat die Ernährung auf jeden Fall einen großen Einfluss darauf. Hier ist es vor allem kalorienhaltiger Zucker, der beim Verstoffwechseln für Unruhe im Magen sorgt. Kein Wunder also, dass sich Betroffene nach Alternativen umsehen.

Welcher Zuckerersatz bei Sodbrennen geeignet ist und welche Zuckerarten besser vermieden werden sollten, verrät der folgende Ratgeber:

Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen, medizinisch auch Reflux genannt, gehört mittlerweile zu den Volkskrankheiten – rund die Hälfte aller Deutschen leidet hin und wieder unter Sodbrennen.

Das „saure Aufstoßen“ ist aber gar nicht so harmlos, wie viele vielleicht glauben. Der saure Mageninhalt, der das Sodbrennen auslöst und nach oben drängt, kann zu schwerwiegenden Erkrankungen an der Speiseröhre oder Lunge führen. Sodbrennen kann im schlimmsten Fall sogar Speiseröhrenkrebs verursachen.

Da Zucker und Süßes das Brennen im Hals und die Schmerzen im Brustkorb verstärken können, entscheiden sich viele Betroffene für Zuckerersatz bei Reflux.

Welchen Einfluss hat Zucker auf Sodbrennen?

Es gibt viele gute Gründe, auf Zucker zu verzichten. Ein ideales Gewicht, schöne Zähne, gesunde Haut und mehr Energie sprechen eindeutig für eine zuckerfreie oder zumindest eine zuckerarme Ernährung. Keine Frage: Schokolade, Gummibärchen und Kekse schmecken lecker und Süßes macht zudem noch glücklich. Aber gerade bei einer Erkrankung an Reflux kann Zucker die Beschwerden sogar noch verschlimmern.

Aber warum sollte bei Sodbrennen weitestgehend auf industriellen Zucker verzichtet werden?

Ganz einfach: Durch den Zucker erschlafft der untere Muskelring der Speiseröhre, was Mediziner als sogenannte Ösophagusspinkter-Insuffizienz bezeichnen. Denn Zucker (Kohlenhydrate) werden im menschlichen Dickdarm durch Bakterien zersetzt. Bei diesem Vorgang bilden sich Gase, die die Darmbeweglichkeit verändern und zu einem erschlaffenden Speiseröhrenmuskel führen. Die Folge: Die Magensäure drängt in die Speiseröhre und es kommt zum Sodbrennen.

Der Verzicht auf Zucker bei Reflux ist daher ratsam, damit Betroffene nicht ständig unter dem sauren Aufstoßen leiden. Wie gut, dass es eine Vielzahl an natürlichen und gesünderen Süßungsmitteln als handelsüblichen Zucker gibt. Doch eignen sich alle Alternativen als Zuckerersatz bei Sodbrennen? Auf welche Zuckerarten sollte vermieden werden, damit es gar nicht erst zu dem unangenehmen Brennen um Hals kommt?

Welche Zuckerarten sind bei Sodbrennen am besten?

Vorweg: Der große Vorteil von Zuckerersatz ist, dass sie zwar wie handelsüblicher Zucker süßen, jedoch andere Inhaltsstoffe besitzen und daher im Körper oftmals ganz anders verstoffwechselt werden. Haushaltszucker benötigt zum Verdauen große Mengen säurehaltigen Magensaft, der für Sodbrennen verantwortlich ist. Bei einigen alternativen Zuckerarten steigt der Blutzuckerspiegel hingegen deutlich langsamer an und es wird kaum Magensäure gebildet.

Als Zuckerersatz bei Sodbrennen eignen sich beispielsweise Stevia und Aspartam sowie Honig besonders gut. Die alternativen Süßungsmittel bilden nur wenig Magensäure und sind für Menschen mit Reflux meist gut verträglich. Nicht als Zuckerersatz bei Reflux zu empfehlen sind unter anderem Ahornsirup und Agavendicksaft sowie andere Dicksaft-Süßungsmittel. Aber generell gibt es keine pauschale Anleitung, welcher Zuckerersatz bei Sodbrennen „gut“ oder „schlecht“ ist, allerdings begünstigen kalorienhaltige Zuckerstoffe die Bildung von Magensäure und somit die Entstehung von Sodbrennen. Daher gilt: Ausprobieren, was guttut!

Welche Vorteile bietet Zuckerersatz?

Im Alltag lässt sich industrieller Zucker sowohl beim Süßen als auch beim Kochen und Backen relativ einfach gegen alternative Süßungsmittel austauschen. Zuckerersatzstoffe sind süß, häufig sogar süßer als Zucker und können manchmal sogar 1:1 ausgetauscht werden. Zu kaufen gibt es Zuckerersatz wie Stevia, Kokosblütenzucker, Xucker und Co. heutzutage häufig in gut sortierten Supermärkten, in Drogerien und Reformhäusern sowie in Bio-Läden. Am einfachsten lässt sich der gewünschte Zuckerersatz auch einfach online bestellen.

Das Gute: Vielleicht lernen die Geschmacksnerven bei der Ernährung ohne Haushaltszucker auch, das in einigen Speisen auf Zucker verzichtet werden kann. Zuckerersatz bei Sodbrennen schützt vor dem sauren Aufstoßen und kann zudem auch andere Krankheiten wie beispielsweise Übergewicht, Diabetes, Karies oder Herz-Kreislauf-Probleme vorbeugen.

Und was ist mit Zuckerersatz außer Haus?

Etwas schwieriger ist ein Verzicht auf Zucker außer Haus: Beim Bäcker, in der Eisdiele, in der Kantine oder im Restaurant befindet sich in fast allen Gerichten industrieller Zucker. Sofern es keine zuckerfreien Alternativen gibt, sollten zuckerarme Speisen gewählt werden. Es kann auch helfen, nach dem Essen ein Glas stilles Wasser zu trinken, damit sich die Magensäure verdünnt. Wer unter sehr starkem Sodbrennen leidet, dem können vor dem Essen möglicherweise Säureblocker helfen – vor der Verwendung sollten Betroffene allerdings das Gespräch beim Arzt suchen.