Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz
Welcher Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz am besten geeignet ist
Wer nur wenig Fruchtzucker verträgt, leidet in der Regel an einer Fructoseintoleranz. Laut Statistiken sind hierzulande etwa 30 % der Erwachsenen von der Nahrungsmittelunverträglichkeit betroffen. Und wer fructoseintolerant ist, wird schnell feststellen, dass sich Fruchtzucker in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Süßmachern versteckt.
Zum Glück lassen sich mögliche Beschwerden mit einer ausgewogenen Ernährung und dem richtigen Zuckerersatz bei Fructoseunverträglichkeit gut vermeiden.
Inhalt
Fructose ist in vielen Lebensmitteln zu finden. Personen, die von Fructoseunverträglichkeit betroffen sind, haben es daher bei der Zusammenstellung eines optimalen Speiseplans von Haus aus nicht leicht. Doch vor allem die Auswahl des richtigen Süßungsmittels stellt eine Herausforderung dar. Schließlich ist Fructose (Fruchtzucker) neben Glucose (Traubenzucker) einer der zwei Hauptbestandteile von klassischem Haushaltszucker. Dieser ist somit auf jeden Fall tabu. Glücklicherweise gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Alternativen zum herkömmlichen Haushaltszucker auf dem Markt.
Doch welche der Produkte sind tatsächlich als Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz geeignet?
Übersicht: Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz
Die folgende Übersicht zeigt die verschiedenen Zuckerarten und deren Verträglichkeit:
Bei Fructoseintoleranz geeignet:
Glucose (Traubenzucker)
Lactose (Milchzucker)
Maltose (Malzzucker)
Getreidezucker
Reissirup
Dinkelsirup
Tapioka Sirup
Xylit
Erythrit
Stevia
Synthetische Süßstoffe
Bei Fructoseintoleranz nicht geeignet:
Fructose (Fruchtzucker)
Haushaltszucker (besteht zu 50% aus Fructose)
Kokosblütenzucker
Muscovado Zucker
Melasse
Honig
Yacon Sirup
Ahornsirup
Agavendicksaft
Sorbit
Maltit
Mannit
Isomalt
Welche Zuckerarten sind bei Fructoseintoleranz erlaubt?
Bei Fructoseintoleranz sollte auf Lebensmittel und Zuckerarten zurückgegriffen werden, in denen möglichst wenig oder idealerweise keine Fructose zu finden ist.
Folgende Zuckerarten sind daher geeignet:
Glucose (Traubenzucker)
Glucose, auch als Dextrose bezeichnet, ist ein Einfachzucker, der bei Fructoseunverträglichkeit ohne Probleme konsumiert werden kann. Glucose lässt allerdings den Blutzuckerspiegel im Körper rasant ansteigen.
Laktose (Milchzucker)
Laktose ist ein Zweifachzucker, der sich aus Galaktose und Glukose zusammensetzt und bei Fructoseunverträglichkeit unbedenklich ist. Allerdings ist er nicht für Personen geeignet, die gleichzeitig von Laktoseintoleranz betroffen sind.
Maltose (Malzzucker)
Maltose ist ein Zweifachzucker, der aus zwei Molekülen Glukose besteht. Der Konsum ist sowohl bei Fructoseintoleranz als auch bei Laktoseintoleranz bedenkenlos möglich.
Natürlicher Zuckerersatz
Einige natürliche Zuckerersatzstoffe enthalten keine Fructose. Dazu zählen beispielsweise Reissirup, Dinkelsirup und Tapioka Sirup. Diese Produkte können bei einer Intoleranz daher gerne auf dem Speiseplan stehen.
Zuckeralkohole
Zuckeralkohole enthalten grundsätzlich keine Fructose, einige Stoffe sind daher auch gut für Personen mit Fructoseintoleranz geeignet. Dazu zählen vor allem Xylit (Birkenzucker) oder Erythrit, die sich durch eine gute Verträglichkeit auszeichnen.
Stevia
Stevia ist ein starkes Süßungsmittel, das aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen wird. Seit einigen Jahren ist es als Lebensmittelzusatzstoff auf dem Markt zugelassen. Stevia enthält keine Fructose, besitzt allerdings einen starken Eigengeschmack.
Synthetische Süßstoffe
Synthetische Süßstoffe wie Acesulfam K, Aspartam, Saccharin oder Sucralose enthalten keinerlei Fructose. Da es sich allerdings um komplett künstlich hergestellte Stoffe handelt, sind sie allerdings nicht gerade ideal als gesunder Zuckerersatz geeignet.
Es gibt nicht nur unbedenkliche Zuckerersatzstoffe, zu den „erlaubten“ Lebensmitteln, die bei Fruchtzuckerunverträglichkeit in der Regel unproblematisch sind, gehören zudem:
- Einige Obstsorten wie Bananen und Beeren
- Einige Gemüsesorten wie Salat, Spinat, Rettich und Radieschen
- Pilze, Avocado und Oliven
- Brot- und Backwaren mit Traubenzucker
- Laugengebäck und Salzgebäck
- Weizen- und Roggenmehl in geringen Mengen
- Grieß, Nudel, Reis und Kartoffeln
- Naturjoghurt und Quark
- Eier und Milch
- zuckerfreier Käse und Wurstwaren
- Fleisch (Rind, Schwein, Lamm, Geflügel, Wild, Fisch)
- Fette (Öl, Margarine, Butter)
- Tee und Kaffee ohne Aromastoffe
Für Betroffene steht also eine breite Auswahl an Lebensmitteln für eine ausgewogene Ernährung zur Verfügung.
Welche Zuckerarten sind bei Fructoseintoleranz verboten?
Bei Fructoseintoleranz sollte auf Lebensmittel und Zuckerarten, in denen Fructose zu finden ist, so gut es geht vermieden werden.
Folgende Zuckerarten sind daher nicht geeignet:
Fructose (Fruchtzucker)
Fructose ist ein Einfachzucker und in vielen Lebensmitteln zu finden. Da die individuelle Toleranzgrenze bei einer Unverträglichkeit variiert, gilt es für Betroffene individuell herauszufinden, in wie weit ein symptomloser Verzehr möglich ist.
Haushaltszucker
Klassischer Haushaltszucker, egal ob Rohrzucker (aus Zuckerrohr gewonnen) oder Rübenzucker (aus Zuckerrüben gewonnen) besteht zur Hälfte aus Fructose und sollte daher bei einer Unverträglichkeit komplett vermieden werden. Auch Kokosblütenzucker ist nicht geeignet.
Natürlicher Zuckerersatz
Viele natürliche Zuckerersatzstoffe enthalten ebenfalls große Mengen an Fructose. Dazu zählen beispielsweise Honig, Ahornsirup und Agavendicksaft. Diese Produkte sollten bei einer Intoleranz daher nicht auf dem Speiseplan stehen.
Zuckeralkohole
Zuckeralkohole enthalten grundsätzlich keine Fructose, einige Stoffe sind dem Fruchtzucker aber im chemischen Aufbau ähnlich und können im Körper ebenso schlecht verarbeitet werden. Dazu zählen Sorbit, Maltit, Mannit und Isomalt.
Nicht nur bei Zucker und Zuckerersatzstoffen müssen Betroffene vorsichtig ein, denn zu den „verbotenen“ Lebensmitteln, die bei Fruchtzuckerunverträglichkeit problematisch sein können, gehören zudem:
- Backwaren (Toast- und Weißbrot)
- Marmelade und Brotaufstriche
- Haferflocken, Cornflakes und Nüsse
- Mais und Soja
- Mayonnaisen, Ketchup und Essig
- Frucht- und Gemüsesäfte und Limonaden
- Alkohol (Wein, Sekt, Likör und Bier)
- Einige Gemüsesorten (Erbsen, Karotten, Tomaten, Bohnen, Kohl)
- Einige Obstsorten (Äpfel, Birnen und Südfrüchte)
- Aromen und Gewürze mit Zuckerstoffen
- Süßigkeiten (Schokolade, Gebäck, Kuchen und Eis)
- Light-Produkte und Fertigprodukte
Trotz der langen Liste an „verbotenen“ Nahrungsmitteln lässt es sich mit dem richtigen Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz gut und gesund leben.
Informieren Sie sich im Zuckerersatz Ratgeber auch über den richtigen Zuckerersatz bei anderen Lebensmittelunverträglichkeiten oder chronischen Krankheiten:
Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz
Zuckerersatz bei Histaminintoleranz
Zuckerersatz bei Morbus Crohn
Zuckerersatz bei Candida
Zuckerersatz bei Sodbrennen
Zuckerersatz bei Arthrose
Zuckerersatz bei Fettleber
Zuckerersatz bei Gastritis
Zuckerersatz bei Gicht
Zuckerersatz bei Hashimoto
Zuckerersatz bei Reizdarm
Zuckerersatz bei Rheuma
Was ist Fructose?
Bei Fructose handelt es sich um Fruchtzucker – das klingt eigentlich lecker und vor allem gesund. Jedoch ist die Zusammensetzung von Fructose ähnlich wie bei Traubenzucker, zusätzlich liefert Fruchtzucker genauso viele Kalorien. Da sich der vermeintlich gesunde Industriezucker besonders günstig herstellen lässt, wird Fructose vielen Lebensmittel als sogenannte natürliche Fruchtsüße beigesetzt.
Dabei ist der industrielle Zucker ungesund – bei dauerhaftem und zu hohem Konsum können Krankheiten entstehen, zudem macht Fruchtzucker dick. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen unter Fructoseintoleranz leiden, denn der Industriezucker wird vom Körper anders verarbeitet als natürlicher Zucker.
Kurz erklärt: Anders als bei Glukose sorgt Fruchtzucker nicht für eine Insulin-Ausschüttung im Körper und das Sättigungsgefühl fehlt. Im Gegenteil: Das Hormon Leptin blockiert das Sättigungssignal und wir haben weiterhin Hunger auf Süßes. Zusätzlich wird Fructose nur schlecht im Körper verarbeitet, sodass sich große Teile an der Leber festsetzen und zu Fett verwandeln. Ärzte und Experten vermuten, dass eine Fructoseintoleranz durch eine zu hohe Aufnahme an Fruchtzucker entstehen kann.
Da Fructose aber in so vielen Lebensmittel zu finden ist, fällt es vielen Menschen schwer, diesen künstlichen Dick- und Krankmacher ganz aus dem Ernährungsplan zu streichen.
Grundsätzlich ist die Aufnahme von Fructose über Obst und andere Lebensmittel nicht ungesund, sofern der Konsum sich in Grenzen hält. Wer jedoch nur wenig Fruchtzucker verträgt, kann mit Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz die Beschwerden der Nahrungsunverträglichkeit deutlich mindern und sich trotzdem süß und gesund ernähren.
Was ist Fructoseintoleranz?
Fructoseintoleranz ist wie erwähnt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Die Betroffenen können Fruchtzucker nur in gewissem Maße oder überhaupt nicht vertragen. Denn bei der Erkrankung wird die Fructose im Dünndarm nicht richtig ins Blut aufgenommen. Dadurch gelangt der Fruchtzucker in den Dickdarm und wird von Bakterien zersetzt und es bilden sich Gase – Bauchschmerzen, Übelkeit, Verstopfungen, Durchfall oder Blähungen sind die Folge.
Die nachfolgenden Symptome können bei Fructoseintoleranz auftreten:
- Bauchschmerzen
- Magenkrämpfe
- Übelkeit
- laute und ungewöhnliche Darmgeräusche
- Völlegefühl
- Durchfall
- harter Stuhl
- Verstopfungen
- Blähungen
In der Regel treten die Beschwerden nach dem Konsum von Lebensmitteln mit hohem Fruchtzuckeranteil auf, am häufigsten macht sich die Nahrungsmittelunverträglichkeit mit Blähungen und Durchfall bemerkbar. Wer diese Symptome nach dem Verzehr von Fructose wahrnimmt, sollte einen Termin zur Untersuchung bei seinem Hausarzt machen. Nur ein Arzt kann diagnostizieren, ob eine Fructoseintoleranz der Grund für die auftretenden Beschwerden ist oder ob es sich um eine andere Erkrankung handelt. Und wenn es sich letztendlich um eine Fruchtzuckerunverträglichkeit handelt, müssen Betroffene nicht zwangsläufig auf Obst und andere Lebensmittel oder Getränke verzichten: Mit dem richtigen Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz lässt es sich trotz allem genießen und möglichst beschwerdefrei leben.
Fazit: Süßes genießen trotz Unverträglichkeit
Auch wenn Personen mit Fructoseunverträglichkeit bei der Ernährung einige Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, ist dies kein Grund, um vollständig auf den süßen Genuss verzichten zu müssen.
Mit dem richtigen Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz lassen sich nicht nur Beschwerden vermeiden, sondern gleichzeitig der klassische Haushaltszucker durch eine gesündere Alternative ersetzen.