Zuckerersatz bei Histaminintoleranz
Welcher Zuckerersatz bei Histaminintoleranz am besten geeignet ist
Es gibt verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten, bei denen die Aufnahme bestimmter Stoffe bei den Betroffenen für Beschwerden sorgen. Jedoch muss heutzutage niemand auf eine ausgewogene und gesunde oder auch süße Ernährung verzichten. Denn nicht nur mit Fructose- oder Laktoseunverträglichkeit lässt es sich gut leben, es gibt auch den richtigen Zuckerersatz bei Histaminintoleranz.
Inhalt
In vielen Lebensmitteln ist Histamin zu finden. Wer von Histaminunverträglichkeit betroffen ist, sollte daher bei der Zusammenstellung seines Speiseplans mit Bedacht vorgehen. Im Gegensatz zu anderen Lebensmittelunverträglichkeiten stellt zwar klassischer Haushaltszucker bei Histaminintoleranz grundsätzlich kein Problem dar, trotzdem wird verstärkt nach gesünderen Alternativen gesucht. Hier wird es für Betroffene schon schwieriger. Denn nicht alle Süßungsmittel sind als Zuckerersatz bei Histaminintoleranz geeignet.
Übersicht: Zuckerersatz bei Histaminintoleranz
Die folgende Übersicht zeigt die verschiedenen Zuckerarten und deren Verträglichkeit:
Bei Histaminintoleranz erlaubt:
Haushaltszucker
Kokosblütenzucker
Muscovado Zucker
Getreidezucker
Melasse
Honig
Ahornsirup
Reissirup
Dinkelsirup
Agavendicksaft
Stevia
Bei Histaminintoleranz nicht erlaubt:
Xylit (Birkenzucker)
Erythrit
Sorbit
Maltit
Isomalt
Synthetische Süßstoffe
Welcher Zucker ist bei Histaminintoleranz erlaubt?
Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit auf Histamin gibt es bestimmte Zuckerarten, die besonders gut verträglich sind. Trotzdem gilt wie bei jeder anderen Ernährung auch, dass Zucker nur in Maßen gesund ist.
Als Zuckerersatz bei Histaminunverträglichkeit eignen sich:
Saccharose
Als Saccharose wird der klassische Haushaltszucker bezeichnet, der zu jeweils 50 Prozent aus Glucose und Fructose besteht. In Bezug auf die Histaminintoleranz ist der aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnene Raffinadezucker unbedenklich, trotzdem sollten gesündere Alternativen, wie etwa Kokosblütenzucker auf jeden Fall bevorzugt werden.
Natürlicher Zuckerersatz
Viele natürliche Zuckerersatzstoffe wie Honig, Ahornsirup, Reissirup, Dinkelsirup, Agavendicksaft sind histaminarm und daher als gesunde Alternative zum klassischen Haushaltszucker geeignet.
Stevia
Der aus der Stevia Pflanze gewonnene Süßstoff ist ebenfalls unbedenklich bei Histaminunverträglichkeit und stellt eine gute Alternative dar. Allerdings besitzt Stevia einen recht intensiven Eigengeschmack.
Für andere Lebensmittel gilt:
- Betroffene sollten Speisen im Optimalfall frisch verzehren, speziell leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch oder Hackfleisch sollten ausschließlich frisch gekocht und sofort gegessen werden.
- Wer Käse liebt und unverträglich auf Histamin reagiert, sollte zu jungen Käsesorten wie Streich- oder Butterkäse und Frischkäse greifen.
- Bei Wurstwaren ist gekochte Wurst wie Kochschinken oder Fleischwurst die bessere Wahl, während frischer oder tiefgekühlter Fisch für histaminintolerante Menschen bekömmlicher ist.
- Bei den Genussmitteln wie Alkohol sollten Betroffene zu Weißwein greifen und bei den Knabbereien und Süßwaren gehören Fruchtbonbons und -gummis sowie schokoladenfreies Gebäck, Salzstangen und Chips ohne Geschmacksverstärkern zu den verträglichen Lebensmitteln.
Welcher Zucker ist bei Histaminintoleranz nicht erlaubt?
Wer beim Konsum von Histamin mit Beschwerden zu kämpfen hat, sollte Lebensmittel mit hohem Histaminanteil meiden oder nur in geringen Mengen verzehren.
Folgende Zuckerarten sind daher nicht geeignet:
Zuckeralkohole
Zuckeralkohole selbst enthalten zwar kein Histamin, da der Abbau der Stoffe im Körper aber über bestimmte Enzyme funktioniert, kann es bei Histaminintoleranz zu Verdauungsproblemen kommen. Daher sollte auf Xylit (Birkenzucker), Erythrit, Sorbit, Maltit, oder Isomalt besser verzichtet werden.
Synthetische Süßstoffe
Auch bei synthetischen Süßstoffe wie Acesulfam K, Aspartam, Saccharin oder Sucralose erfolgt die Verarbeitung im Körper über bestimmte Enzyme, sodass der Konsum bei Histaminunverträglichkeit nicht zu empfehlen ist. Zudem gelten die künstlich hergestellten Süßmacher sowieso nicht als gesunder Zuckerersatz.
Für andere Lebensmittel gilt:
- Zu den nicht empfohlenen Lebensmitteln bei Histaminunverträglichkeit gehören unter anderem Fischsorten wie Hering, Sardine, Thunfisch, Meeresfrüchte oder Makrele.
- Beim Fleisch sollten histaminintolerante Menschen auf geräucherte Wurst verzichten.
- Ein besonders hoher Histaminanteil ist zudem in Käsesorten wie Cheddar, Gouda, Emmentaler, Camembert und Parmesan zu finden und auch in Gemüse wie Spinat, Tomate, Avocado, Sauerkraut und Aubergine ist Histamin reichlich vorhanden.
- Beim Obst gehören Erdbeeren und Zitrusfrüchte auf die „No-Go“-Liste von unter Histaminintoleranz leidenden Menschen.
- Aber auch Weinliebhaber könnten beim Genuss von Rot- und Weißwein die typischen Beschwerden der Histaminunverträglichkeit verspüren, wobei Weißwein weitaus bekömmlicher als Rotwein ist.
- Aber auch Bier und Champagner enthalten viel Histamin und nicht zuletzt stehen Leckereien wie etwa Schokolade, Lakritz und Nüsse (speziell Walnüsse und Cashewkerne) auf der Liste der unverträglichen Lebensmittel bei Histaminintoleranz.
Informieren Sie sich im Zuckerersatz Ratgeber auch über den richtigen Zuckerersatz bei anderen Lebensmittelunverträglichkeiten oder chronischen Krankheiten:
Zuckerersatz bei Fructoseintoleranz
Zuckerersatz bei Histaminintoleranz
Zuckeresatz bei Sorbitintoleranz
Zuckerersatz bei Morbus Crohn
Zuckerersatz bei Candida
Zuckerersatz bei Sodbrennen
Zuckerersatz bei Arthrose
Zuckerersatz bei Fettleber
Zuckerersatz bei Gastritis
Zuckerersatz bei Gicht
Zuckerersatz bei Hashimoto
Zuckerersatz bei Reizdarm
Zuckerersatz bei Rheuma
Zuckerersatz bei hohem Cholesterin
Was ist Histamin?
Bei Histamin handelt es sich um ein biogenes Amin, also einen Eiweißstoff, der einerseits vom menschlichen Körper selbst produziert wird und der gleichzeitig in einer Vielzahl an Lebensmitteln vorkommt.
Histamin entsteht in Nahrungsmitteln üblicherweise durch den bakteriellen Abbau von Histidin, zudem gibt es ein paar pflanzliche Lebensmittel, die von Natur aus Histamin enthalten wie beispielsweise Tomaten oder auch Spinat. In der Regel ist Histamin jedoch in großen Mengen in tierischen und leicht verderblichen Lebensmitteln wie beispielsweise Fisch zu finden sowie in fermentierten Produkten wie unter anderem Wurst, Käse, Wein oder Bier.
Grundsätzlich gilt also, dass Histamin sich in zahlreichen Lebensmitteln und Getränken befinden kann, die Menge des biogenen Amins ist dabei jedoch unterschiedlich. Daher fällt es Betroffenen mit Histaminintoleranz häufig sehr schwer, von allein eine passende Ernährung zu wählen, bei der keine oder nur geringe Beschwerden auftreten.
Was ist Histaminintoleranz?
Wer unter Histaminunverträglichkeit leidet, reagiert bei einer erhöhten Aufnahme von Histamin mit verschiedenen Beschwerden. Das Besondere: Anders als bei Unverträglichkeiten auf Fructose wie etwa bei einer Fructoseintoleranz wird Histamin vom menschlichen Körper produziert, zudem kommt der Eiweißstoff in zahlreichen Lebensmitteln vor.
Histamin wird aus Aminosäure in Mastzellen, Nervenzellen und Blutplättchen gebildet und speichert sich dort. Durch die Nahrungsaufnahme, durch die Einnahme von Medikamenten oder auch durch körpereigene Enzyme kann das Histamin freigesetzt werden. Durch die Ausschüttung von Histamin im Körper kann demzufolge die Magensaftsekretion angeregt werden, der Blutdruck kann abfallen und die Blutgefäße können sich erweitern. Zusätzlich ist Histamin für den Schlafrhythmus, für das Gedächtnis, für die Emotionen und für die Appetitskontrolle eines Menschen verantwortlich.
Zu den typischen Symptomen einer Histaminintoleranz gehören:
- Hautstörungen wie Quaddeln, Rötungen und Juckreiz
- Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Schwindel, Kopfschmerzen und Migräne
- Asthmaanfälle und Atemnot
- Konzentrationsschwäche und Müdigkeit
- Herzrasen und Herzstolpern
- verstopfte Nase nach direktem Verzehr von histaminreichen Lebensmitteln
Am häufigsten sind Frauen mittleren Alters von einer Histaminintoleranz betroffen. Zumal Histamin auch in der Gebärmutter und den Eierstöcken produziert wird, um die Konzentration von Östrogen, dem weiblichen Geschlechtshormon, zu erhöhen. Frauen, die unter sehr starken Magenkrämpfen während der Monatsblutung leiden, können also ebenfalls an einer Histaminunverträglichkeit leiden. Aber auch Männer sind von der Erkrankung betroffen.
Grundsätzlich sollten Betroffene sowie Menschen, die unter den oben genannten Beschwerden leiden, einen Termin bei ihrem Hausarzt machen und sich gründlich untersuchen lassen. Denn nur ein Arzt kann mithilfe der Anamnese eine genaue Diagnose stellen. Sofern eine Histaminunverträglichkeit vorliegt, müssen betroffene Patienten ihre Ernährung umstellen, auf Zuckerersatz bei Histaminintoleranz zurückgreifen und eventuell vom Arzt verordnete Enzympräparate einnehmen.
Fazit: Süßes genießen trotz Unverträglichkeit
Auch wenn Personen mit Histaminunverträglichkeit bei der Ernährung einige Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, ist dies kein Grund, um vollständig auf den süßen Genuss zu verzichten.
Mit dem richtigen Zuckerersatz bei Histaminunverträglichkeit können nicht nur Beschwerden vermieden, sondern gleichzeitig der klassische Haushaltszucker durch eine gesündere Alternative ersetzt werden.