Sirup als Zuckerersatz im Vergleich
Welcher Sirup ist am besten als gesunder Zuckerersatz geeignet?
Herkömmlicher Haushaltszucker hat einen schlechten Ruf als ungesunder Dickmacher. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Leckermäulchen, die auf Süßes nicht verzichten möchten, nach besseren Alternativen umgucken.
Erfahren Sie hier, was Sirup ist und welche Arten von Sirup als gesunder Zuckerersatz zum Süßen von Getränken und Speisen genutzt werden können:
Inhalt
Was ist Sirup?
Sirup ist ein dickflüssiges und zuckerhaltiges Konzentrat. Er wird in der Regel durch das Erhitzen von zuckerhaltigen Flüssigkeiten wie Pflanzenextrakten oder Fruchtsäften gewonnen.
Der hohe Zuckergehalt sorgt dafür, dass Sirup auch ohne Kühlung für sehr lange Zeit haltbar ist. Verwendung findet Sirup als Zuckerersatz beim Süßen von Speisen und Getränken, sowohl in kleinen Mengen im Haushalt als auch in großen Mengen in der Lebensmittelindustrie.
Wo ist der Unterschied zum Dicksaft?
Im Gegensatz zu Dicksaft, der auch kalt hergestellt werden kann, wird Sirup bei der Herstellung immer erhitzt. Ansonsten ist auch Dicksaft als Zuckerersatz eine gute Alternative zu Sirup.
Was gibt es für Sirup?
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Arten von Sirup:
- Ahornsirup
- Dattelsirup
- Dinkelsirup
- Reissirup
- Weizensirup
- Maissirup
- Kartoffelsirup
- Malzsirup
- Zuckersirup / Melasse
- Zuckerrübensirup
- Löwenzahnsirup
- Tapioka Sirup
- Yacon Sirup
- Obstsirup (aus Äpfeln, Birnen, usw. gewonnen)
Ahornsirup
Der aus dem Zucker-Ahorn Baum gewonnenen Ahornsirup ist nicht nur in Kanada und Nordamerika äußerst beliebt, sondern wird auch hierzulande gerne als Alternative zum klassischen Haushaltszucker genutzt. Das liegt vor allem am niedrigeren glykämischen Index (GI) von 43 sowie dem geringeren Kaloriengehalt von 265 kcal pro 100 Gramm. Zudem kann Ahornsirup mit jeder Menge wertvollen Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien punkten.
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Dattelsirup
Der aus den Früchten der Dattel Palme gewonnene Dattelsirup kann trotz intensiverer Süße im Vergleich zu klassischem Haushaltszucker mit weniger Kalorien (289 kcal pro 100 Gramm) und einem niedrigeren glykämischen Index (GI) von 55 aufwarten. Dattelsirup ist zudem glutenfrei und vegan.
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Dinkelsirup
Bei Dinkelsirup handelt es sich um einen Getreidesirup, der die selbe Süßkraft wie Raffinadezucker besitzt, mit Kalorien 313 kcal pro 100 Gramm und einem glykämischen Index von etwa 54 unter den Werten des klassischen Zuckers liegt. Außerdem enthält Dinkelsirup einen hohen Anteil an natürlichen Mineralstoffen.
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Reissirup
Bei Reissirup handelt es sich um einen weiteren Getreidesirup, der vor allem in Asien beliebt ist. Mit 316 kcal pro 100 Gramm besitzt er etwas weniger Kalorien als herkömmlicher Zucker der glykämische Index (GI) von 98 ist jedoch ähnlich. Da kein Fruchtzucker im Reissirup enthalten ist, kommt er vor allem bei Fructoseintoleranz als Zuckerersatz infrage. Zudem ist er eine gute vegane Alternative zu Honig.
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Tapioka Sirup
Der aus der Maniokwurzel gewonnene Tapioka Sirup ist ein natürliches Süßungsmittel mit weniger Kalorien als Haushaltszucker und einer milderen Süße. Da er komplett frei von Gluten und Fructose ist, lässt er sich vor allem bei Lebensmittelunverträglichkeiten ideal als Zuckerersatz verwenden.
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Yacon Sirup
Der aus der gleichnamigen Yacon Pflanze gewonnene Yacon Sirup besitzt mit 245 kcal pro 100 Gramm deutlich weniger Kalorien als Haushaltszucker und hat dank eines glykämischen Index von 1 keinerlei Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Zudem ist er reich an wertvollen Nährstoffen.
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Melasse
Bei Melasse handelt es sich um einen Zuckersirup, der bei der Herstellung von Zucker anfällt. Mit 292 Kalorien pro 100 Gram und einem glykämischen Index (GI) von 60 liegt er jedoch unter den Werten vom klassischen Industriezucker. Eine Besonderheit ist der relativ hohe Anteil an wertvollen Mineralien wie Eisen und Magnesium.
Mehr Informationen unter: Melasse
Zuckerrübensirup
Der aus Zuckerrüben gewonnene Zuckerrübensirup besitzt einen eher würzig-süßen Geschmack. Mit 304 Kalorien pro 100 Gram und einem glykämischen Index (GI) von lediglich 35 liegt auch diese Sirupvariante unter den Werten vom klassischen Raffinadezucker. Bei den Nährstoffen sind auch hier jede Menge Mineralstoffe wie Eisen und Magnesium zu finden.
Mehr Informationen unter: Zuckerrübensirup
Sirup Vergleich: Übersicht
Hier finden Sie eine Übersicht zu den wichtigsten Eigenschaften der verschiedenen Sirup Arten im Vergleich:
Kaloriengehalt | Süßkraft | GI | |
---|---|---|---|
Zucker | 400 kcal/100g | 100 % | 70 |
Ahornsirup | 265 kcal/100g | 80 % | 43 |
Dattelsirup | 289 kcal/100g | 120 % | 55 |
Dinkelsirup | 313 kcal/100g | 80 % | 54 |
Reissirup | 316 kcal/100g | 75 % | 98 |
Tapioka Sirup | 326 kcal/100g | 75 % | ? |
Yacon Sirup | 245 kcal/100g | 80 % | 1 |
Melasse | 292 kcal/100g | 60 % | 60 |
Zuckerrübensirup | 304 kcal/100g | 100 % | 35 |
In der Tabelle sind verschiedene Arten von Sirup im Vergleich zum herkömmlichen Haushaltszucker dargestellt. Neben dem Kaloriengehalt und der Süßkraft wird auch der glykämische Index (GI) – der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel – angegeben. Bei allen Angaben handelt es sich um Durchschnittswerte, die je nach Produkt variieren können.
Wie wird Sirup hergestellt?
Sirup wird durch das Erhitzen und Einkochen von aroma- und zuckerhaltigen Flüssigkeiten hergestellt. Dabei kommen grundsätzlich zwei verschiedene Verfahren zum Einsatz:
Wird Sirup aus safthaltigen Aromaträgern (wie beispielsweise Früchten) hergestellt, dann werden diese mit etwas Wasser aufgekocht und entsaftet. Anschließend wird die gewonnene Flüssigkeit durch ein feines Sieb gepresst und der Sud zusammen mit Zucker zu einem Fruchtsirup eingekocht.
Wird Sirup aus Aromaträgern, die nur wenig Wasser enthalten (wie beispielsweise Blüten) hergestellt, dann werden diese einfach führ mehrere Tage in einen fertig gekochten und abgekühlten Zuckersirup eingelegt.
Damit Sirup selbst für längere Zeit haltbar bleibt, sollte das Konzentrat direkt nach der Zubereitung in einen sterilisierten Behälter gegeben und darin luftdicht verschlossen werden. Kühl und dunkel gelagert hält sich Sirup bis zu einem ganzen Jahr.
Ist Sirup gesünder als Zucker?
Da es sich um ein Konzentrat aus rein natürlichen Inhaltsstoffen handelt und in der Regel auch keine künstlichen Zusätze enthalten sind, ist Sirup ein relativ gesunder Süßmacher.
Das liegt vor allem auch daran, dass im Gegensatz zum raffinierten Industriezucker auch wertvolle Nährstoffe wie Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind.
Je nach Art des Sirups kann der Kaloriengehalt jedoch variieren. Während Reissirup oder Tapioka Sirup fast ähnlich viele Kalorien wie Haushaltszucker besitzen, ist der Kaloriengehalt bei Yacon Sirup oder Ahornsirup etwas geringer. Grundsätzlich besitzt Sirup im Vergleich zu anderem Zuckerersatz aber immer noch relativ viele Kalorien – weshalb der übermäßige Konsum trotzdem dick machen kann.
Auch der glykämische Index (die Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel) variiert je nach Art des Sirups, liegt aber ungefähr im selben Bereich wie bei Haushaltszucker, der einen glykämischen Wert von 70 hat. Einzige Ausnahme ist hier Yacon Sirup, der mit einem glykämischen Wert von 1 kaum Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat.
Sirup ist aufgrund der natürlichen Inhaltsstoffe und Nährstoffe gesünder als Zucker, kann aufgrund des Kaloriengehalts aber trotzdem dick machen und den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen, sodass der Konsum auch hier in Maßen erfolgen sollte.
Wofür wird Sirup verwendet?
Sirup wird als gesunder Zuckerersatz zum Süßen von Speisen und Getränken verwendet. Dabei kann das Konzentrat sowohl beim Backen und Kochen oder einfach zum Verfeinern kalter Gerichte, wie Desserts oder Dressings, genutzt werden. In größeren Mengen findet Sirup auch als Süßmacher in der Lebensmittelindustrie Verwendung.
Entscheiden Sie sich für Sirup als natürliche Alternative zum herkömmlichen Industriezucker oder informieren Sie sich über andere Produkte, die als bester Zuckerersatz infrage kommen.